Für viele Menschen war 2020 alles andere als lustig: Corona sorgte für Probleme und Sorgen im Privatbereich sowie in der Arbeitswelt. Doch selbst eine Pandemie wie diese hat etwas Gutes an sich. So hatten wir in den letzten Monaten genug Zeit, für eine Inneschau. Für inneres Wachstum, nachdem eine Krise bewältigt werden musste. Und genug Zeit, uns Gedanken für die Zukunft zu machen. In schlechten Tagen finden viele Menschen auch wieder zurück zum Glauben. Ganz oft wird das ganze Jahr über nicht gebetet – erst dann, wenn man wirklich in Not ist. Dabei gibt es viele Dinge, für die wir – unabhängig von Glauben oder Religion – dankbar sein dürfen. Georg Vierthaler, alias Fiaker Schorsch, ist beispielsweise für die Augenweide im Ortsteil Hinterwinkl besonders dankbar und bezeichnet dieses schöne Fleckchen Erde in seinem Gedicht in der Adventszeit als den Herrgottswinkl von Filzmoos.
Hinterwinkl: Filzmooser Herrgottswinkl
Du seliger sogenannter Hinterwinkl,
bist unserer Bergheimat Herrgottswinkl.
Liegst so romantisch und gediegen am Fuße der Bischofsmütze
in deinem Sein liegt meine Hoffnung, das der Himmel unsere Heimat stets beschütze.
Wiesen, Wälder und Auen sowie der Bauernstand prägen diese Kulisse-
Ich bin so dankbar, weil ich bei dieser Wahrnehmung soviel empfinde und nichts vermisse
Ein Herrgottswinkl wird stets von einem Kreuz geprägt,
in dieser Anschauung ist es das Gipfelkreuz, in das der Mensch seine Hoffnung legt.
Es ist so still-
ich habe das Empfinden der Herrgottswinkl ahnt was ich will.
Ich bete für diese kleine auch meine Welt, dass sie so bleibt wie von Gott gewollt,
dass der Wahnsinn unserer Zeit nicht alles zerstört, ich hoffe das mein Flehen nicht verschollt.
Lieber Herrgottswinkl was immer auch vor deinen Augen geschieht – halte Wacht über unser Tal,
so wie es einmal war, wird es wohl nie mehr sein – ich vertraue dir alle Mal.
Hinterwinkl drehe dich ab und zu um und schaue der Bischofsmütze ins Angesicht,
sage leise Danke für ihr Sein und bete, dass sie nie zerbricht.
Ich weiß der Blick nach vorne tut oft sehr weh,
so mancher sagt ganz traurig: „Weil ich vieles von damals nicht mehr seh“.
Hinterwinkl du bist unser Herrgottswinkl, es möge für immer so sein,
dann hat auch der einen, bei dem er zu Hause nicht mehr soll sein.
In Freundschaft und Verbundenheit – aber auch in Dankbarkeit
Georg Vierthaler